Gefährliche Metaphern: Auseinandersetzungen deutscher Protestanten mit Kommunismus und Bolschewismus (1919 bis 1955)

Mirjam Loos zeichnet eine mentalitätsgeschichtliche Entwicklungslinie im Protestantismus nach, beleuchtet Positionierungen und Diskurse kirchenhistorisch und analysiert diese sprachwissenschaftlich. Die Autorin zeigt, dass massive Abwehrhaltung und sprachliche Radikalität dabei nur teilweise auf unf...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Arbeiten zur kirchlichen Zeitgeschichte / B
1. VerfasserIn: Loos, Mirjam (VerfasserIn)
Medienart: Druck Buch
Sprache:Deutsch
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Veröffentlicht: Göttingen Vandenhoeck & Ruprecht [2020]
In: Arbeiten zur kirchlichen Zeitgeschichte / B (Band 74)
Jahr: 2020
Schriftenreihe/Zeitschrift:Arbeiten zur kirchlichen Zeitgeschichte / B Band 74
normierte Schlagwort(-folgen):B Deutschland / Protestantismus / Antikommunismus / Publizistik / Geschichte 1919-1945
B Deutschland (Bundesrepublik) / Kommunismus / Evangelische Publizistik / Evangelische Theologie / Geschichte 1945-1955
B Protestantismus / Kommunismus / Marxismus-Leninismus / Geschichte 1919-1955
B Protestantismus / Antikommunismus
B Sowjetunion / Christenverfolgung / Säkularismus / Sozialismus / Rezeption / Antikommunismus / Protestantismus / Geschichte 1919-1955
B Deutschland / Säkularismus / Freidenker / Sozialismus / Politische Auseinandersetzung / Protestantismus / Geschichte 1919-1955
weitere Schlagwörter:B Hochschulschrift
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Sammlungen:
Beschreibung
Zusammenfassung:Mirjam Loos zeichnet eine mentalitätsgeschichtliche Entwicklungslinie im Protestantismus nach, beleuchtet Positionierungen und Diskurse kirchenhistorisch und analysiert diese sprachwissenschaftlich. Die Autorin zeigt, dass massive Abwehrhaltung und sprachliche Radikalität dabei nur teilweise auf unfreie Kommunikationsstrukturen im totalitären NS-Staat zurückzuführen sind. Evangelische Publikationen, die das bolschewistische „Experiment“ ablehnten und vor kommunistischen Einflüssen in Deutschland warnten, hatten am Ende der Weimarer Republik Hochkonjunktur. Als hochgradig verbindend – sowohl innerhalb des evangelischen Lagers als auch mit nationalsozialistischen Denk- und Sprachmustern – wirkte die Furcht vor der sogenannten „Weltgefahr des Bolschewismus“. Evangelische Autorinnen und Autoren multiplizierten populistische Metaphern, zumeist aus dem Feld der Gefahrenabwehr, die als existentiell empfundene Ängste widerspiegelten. Mirjam Loos zeigt mit Ihrer Untersuchung, wie der Blick für Komplexität durch die kontinuierliche Verwendung solcher Sprachbilder verloren ging und dieser Umstand dazu beitrug, offensichtliches Unrecht im Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion nicht zu erkennen bzw. protestlos hinzunehmen. Nach 1945 entschärften die meisten evangelischen Autoren ihre Rhetorik, Ressentiments wirkten allerdings fort.
Beschreibung:Quellen- und Literaturverzeichnis: Seite 212-236
Leicht überarbeitete Fassung der Dissertation
ISBN:3525564775