Moral als Spiel

Jüngste Befunde aus den Kognitionswissenschaften scheinen unser menschliches Selbstverständnis als moralische Personen in Zweifel zu ziehen: Zwar halten wir uns im Alltag für moralische Personen, die über Willensfreiheit, Autonomie, Vernunft, einen Charakter und ein inneres Selbst verfügen. Aber gem...

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Bibliographic Details
Main Author: Weichold, Martin 1983- (Author)
Format: Print Article
Language:German
Check availability: HBZ Gateway
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Fernleihe:Fernleihe für die Fachinformationsdienste
Published: Verlag Text & Dialog [2016]
In: Journal für Religionsphilosophie
Year: 2016, Volume: 5, Pages: 43-56
Standardized Subjects / Keyword chains:B Morals / Game / Self-image / Person
IxTheo Classification:AE Psychology of religion
NBE Anthropology
NCB Personal ethics

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520 |a Jüngste Befunde aus den Kognitionswissenschaften scheinen unser menschliches Selbstverständnis als moralische Personen in Zweifel zu ziehen: Zwar halten wir uns im Alltag für moralische Personen, die über Willensfreiheit, Autonomie, Vernunft, einen Charakter und ein inneres Selbst verfügen. Aber gemäß einer Vielzahl von Interpretationen unterschiedlichster kognitionswissenschaftlicher Befunde handelt es sich bei diesem Selbstverständnis lediglich um ein historisch tradiertes, spekulatives Selbstbild, das einer experimentellen Überprüfung nicht standhält. Demgegenüber schlage ich in diesem Artikel ein neues Moralverständnis vor, mit Hilfe dessen ein starkes, Kantisch geprägtes moralisches Selbstverständnis gegen die kognitionswissenschaftlich informierten Bedenken verteidigt werden kann. Demnach ist unsere moralische Welt eine noumenale Welt im Kantischen Sinne, etwas, das von der phänomenalogen, kognitionswissenschaftlich direkt zugänglichen Welt zunächst vollkommen verschieden ist. Aber zugleich erkenne ich an, dass es die intellektuelle Redlichkeit gebietet, den Status einer solchen noumenalen Welt nicht im Dunkeln zu lassen und ihn als etwas Unerklärbares anzusehen. Daher schlage ich Folgendes vor: Die noumenale Welt ist nichts anders als eine besondere menschliche Schöpfung - sie ist eine Spielwelt, die durch das Spielen des Moralspiels entstanden ist und besteht. Moral ist demnach ein ernstes Spiel, die Moralwelt eine Spielwelt, die moralischen Gesetze Spielregeln und "die moralische Person" eine Rolle, in die wir menschlichen Tiere im Rollenspiel der Moral schlüpfen. Im Moralspiel wird ein menschliches Tier zu einer moralischen Person mit der Fähigkeit, sich frei und vernünftig zu entscheiden, ganz ähnlich, wie im Schachspiel ein Stück Holz zu einem Läufer mit der Fähigkeit wird, den König zu schlagen. Diese Analyse von Moral als Spiel eröffnet dabei eine neue Dimension moralischen Fortschritts, und sie kann zeigen, wie philosophisch fruchtbar der Begriff des Spiels selbst dort ist, wo wir Menschen mit heiligstem Ernst agieren, nämlich der Moral. 
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