RT Article T1 "Harry Potter": inhaltsethische Analyse eines Kinder- und Jugendbuchs JF Münchener theologische Zeitschrift VO 55 IS 1 SP 67 OP 83 A1 Achilles, Mark A1 Bohrmann, Thomas 1965- LA German PB EOS-Verlag Erzabtei St. Ottilien YR 2004 UL https://www.ixtheo.de/Record/1645131882 AB "Harry Potter" hat als omnipräsentes Medienereignis unweigerlich auch Auswirkungen auf die Gesellschaft und besonders die Rezipienten der gleichnamigen Romane von J. K. Rowling. Dabei werden den Romanen - besonders von religiös motivierter Seite - verschiedene Vorwürfe gemacht: Sie würden ein falsches Menschenbild vermitteln und zu falschen Werthaltungen anleiten, sie würden zu Magie und Zauberei aufrufen sowie den Okkultismus und Satanismus verherrlichen. Diese Vorwürfe werden durch die vorliegende Analyse untersucht und widerlegt. Der Beitrag analysiert die Zauberergesellschaft, die in den Romanen geübte Gesellschaftkritik, die religiösen Dimensionen der Erzählung und den Kampf zwischen Gut und Böse. Für eine ethische Bewertung medialer Inhalte ist dabei die Unterscheidung von inhaltlicher Darstellung und inhaltlicher Aussage von zentraler Bedeutung. Das Bild des Menschen "Harry Potter", wie es Rowling gezeichnet hat, unterscheidet sich nicht von einem realistischen Bild des Menschen als personales Subjekt mit sittlicher Verantwortung: Bei "Harry Potter" geht es nicht um Magie und Zauberei, ihrer bedient sich die Autorin nur auf der literarischen Darstellungsebene einer spannenden Geschichte. Das eigentliche Thema ist die lebensbestimmende und existentielle Bedeutung der moralischen Entscheidungs- und Willensfreiheit des Menschen.