Gladbeck revisited. (Selbst-)Kritik am Journalismus - eine kritische Analyse

Dieser Aufsatz repetiert und analysiert die (Selbst-) Kritik an journalistischen Fehleistungen nach dem Geiseldrama von Gladbeck 1988. Als problematisch erweisen sich Forderungen nach Restriktionen für das Ausstrahlen von Fernsehbildern, die mit dem Bereitstellen eines "Forums" für Krimine...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. VerfasserIn: Pöttker, Horst 1944- (VerfasserIn)
Medienart: Elektronisch Aufsatz
Sprache:Deutsch
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Fernleihe:Fernleihe für die Fachinformationsdienste
Veröffentlicht: Nomos [2019]
In: Communicatio socialis
Jahr: 2019, Band: 52, Heft: 1, Seiten: 36-50
normierte Schlagwort(-folgen):B Gladbeck / Geiselnahme / Geschichte 1988 / Journalismus / Kritik / Ethik
IxTheo Notationen:KBB Deutsches Sprachgebiet
NCA Ethik
TK Neueste Zeit
ZG Medienwissenschaft; Digitalität; Kommunikationswissenschaft
Online Zugang: Vermutlich kostenfreier Zugang
Volltext (Resolving-System)
Beschreibung
Zusammenfassung:Dieser Aufsatz repetiert und analysiert die (Selbst-) Kritik an journalistischen Fehleistungen nach dem Geiseldrama von Gladbeck 1988. Als problematisch erweisen sich Forderungen nach Restriktionen für das Ausstrahlen von Fernsehbildern, die mit dem Bereitstellen eines "Forums" für Kriminelle und einer Unzumutbarkeit für das Publikum begründet werden. Notwendig erscheinen dagegen Restriktionen von Recherchen, die die Polizei daran hindern, z. B. Geiseln zu schützen und insofern zum berichteten Geschehen gehören. Da Berichterstattung in der Mediengesellschaft unvermeidlich am beobachteten Geschehen beteiligt ist, indem sie z. B. kriminelle Motivationen befeuert, ist das traditionelle journalistische Selbstbild des unbeteiligten Beobachters zur Ideologie geworden. Angemessen ist heute ein Selbstverständnis, als Journalist_in Teil des Geschehens zu sein und sich gerade deshalb um Unabhängigkeit und Unparteilichkeit zu bemühen.
This essay readdresses and analyses (self-)criticism pertaining to the journalistic mistakes committed in connection with the Gladbeck hostage crisis in 1988. Demands made for restrictions on the broadcasting of such television images have proven problematical, being justified as providing a "forum" for criminals and as being unsuitable for the public. On the other hand, restrictions appear to be necessary on research which hinders the police from protecting hostages, for example, and therefore become a part of the events being reported. As news coverage in a media society is inevitably also involved in the observed events, in that it can fuel criminal motivations, the traditional journalistic self-image of the uninvolved observer has become an ideology. Today a self-understanding is appropriate, whereby as a journalist one is a part of the events and an effort should therefore be made towards independence and impartiality.
ISSN:2198-3852
Enthält:Enthalten in: Communicatio socialis
Persistent identifiers:DOI: 10.5771/0010-3497-2019-1-36