Zwischen Pazifismus und gerechtem Krieg?: der "gerechte Frieden" als Leitbild der deutschsprachigen Friedensethik und Alternative zur Tradition des "bellum iustum"

Die Formulierung der Idee eines "gerechten Friedens", wie sie die christliche Friedensethik in Deutschland in den letzten Jahrzehnten geleistet hat, wurde als Gegenvorschlag zur (katholischen) Tradition des "gerechten Krieges" entwickelt, ohne in seiner Konsequenz einem strikten...

全面介紹

Saved in:  
書目詳細資料
主要作者: Hidalgo, Oliver 1971- (Author)
格式: 電子 Article
語言:German
Check availability: HBZ Gateway
Journals Online & Print:
載入...
Fernleihe:Fernleihe für die Fachinformationsdienste
出版: Aschendorff [2018]
In: Jahrbuch für Christliche Sozialwissenschaften
Year: 2018, 卷: 59, Pages: 61-84
Standardized Subjects / Keyword chains:B 德國 / 和平倫理 / Gerechter Friede (模範) / 正義戰爭
IxTheo Classification:CG Christianity and Politics
KBB German language area
NCD Political ethics
在線閱讀: Volltext (kostenfrei)
Volltext (kostenfrei)
實物特徵
總結:Die Formulierung der Idee eines "gerechten Friedens", wie sie die christliche Friedensethik in Deutschland in den letzten Jahrzehnten geleistet hat, wurde als Gegenvorschlag zur (katholischen) Tradition des "gerechten Krieges" entwickelt, ohne in seiner Konsequenz einem strikten Pazifismus zu unterliegen. Gleichwohl würde es zu erheblichen Missverständnissen führen, den "gerechten Frieden" als Kompromiss oder Mittelweg zwischen bellum iustum und absoluter Gewaltfreiheit verstehen zu wollen. Stattdessen will der vorliegende Beitrag demonstrieren, dass der "gerechte Frieden" seine normative Überzeugungskraft erst zu entfalten vermag, wenn sein unabdingbarer Gegensatz zum Prinzip des "gerechten Krieges" hypostasiert wird. In seiner Argumentation nimmt der Aufsatz vor allem Anleihen bei Immanuel Kant, um jene spezifische theoretische Frontstellung zu verdeutlichen.
The theoretical framework of "just peace", as developed by the Christian peace ethics during the last decades, obviously presents an alternative to the Catholic tradition of "just war" without demanding a strict pacifism in return. However, it would be completely misleading if we understood "just peace" as a sort of compromise, balance or medium between the classical concept of bellum iustum and the absolute claim for non-violence. In contrast, this contribution attempts to demonstrate that "just peace" is able to unfold its normative persuasiveness only by hypostatizing its indispensable opposition to the principle of "just war". In order to provide a consistent line of argumentation, the article predominantly refers on Immanuel Kant to illustrate this specific theoretical and conceptual implication.
ISSN:2196-6265
Contains:Enthalten in: Jahrbuch für Christliche Sozialwissenschaften
Persistent identifiers:URN: urn:nbn:de:hbz:6:3-jcsw-2018-22063