RT Article T1 »20th century Aisha«? JF Kirchliche Zeitgeschichte VO 32 IS 2 SP 346 OP 363 A1 Schulze-Marmeling, Friederike LA German PB Vandenhoeck & Ruprecht YR 2019 UL https://www.ixtheo.de/Record/1817505610 AB Der Ausgangspunkt dieses Artikels ist die These des Islamwissenschaftlers Ascha, der feministische Darstellungen der Gattinnen des Propheten Muhammads des 20. Jahrhunderts als Stereotype bezeichnet. Somit wird in diesem Artikel die Verwendung von Stereotypen in Bezug auf die Prophetenfrau ‘Ā’iša bint Abī Bakr im Werk Fatima Mernissis analysiert, die als eine Pionierin des Islamischen Feminismus gilt. In diesem Artikel wir davon ausgegangen, dass sich feministische Stereotype über die Prophetenfrauen im Kontext von Stereotypen entwickelten, die von anderen intellektuellen Strömungen im 20. Jahrhundert, wie dem Islamismus und dem Orientalismus, propagiert wurden. Daher wird hier nach den Funktionen von Mernissis Aischa-Darstellung in diesem spezifischen Kontext gesucht. Eine These dieses Artikels ist, dass die feministischen stereotypisierenden Darstellungen als Interventionen in einen patriarchalen Diskurs gesehen werden müssen. Weiterhin wird, aufbauend auf Hahns These, dass eine Funktion des Stereotyps eine »invention of tradition« ist, die Glorifizierung der islamischen Frühzeit in Mernissis Werk analysiert. Es wird aufgezeigt, dass Mernissi aus dem Rückgriff auf die islamische Frühzeit und die Frauen dieser Epoche Lehren für zeitgenössische Geschlechterverhältnisse in muslimischen Gesellschaften ziehen möchte. DO 10.13109/kize.2019.32.2.346