ZU KULT UND LITURGIE DER QUMRANGEMEINDE

Die bisherigen Arbeiten zu den liturgischen Zeugnissen aus Qumran gehen weithin von allzu vereinfachten Voraussetzungen aus, sowohl im Blick auf die Geschichte der synanogalen Gebetsordnung wie im Blick auf die pluralistische Situation im Judentum vor 70 n. Chr. Fast nie wurden die möglichen untersc...

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Bibliographic Details
Main Author: Maier, Johann (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
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Published: Peeters 1990
In: Revue de Qumran
Year: 1990, Volume: 14, Issue: 4, Pages: 543-586
Online Access: Volltext (lizenzpflichtig)
Parallel Edition:Non-electronic

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520 |a Die bisherigen Arbeiten zu den liturgischen Zeugnissen aus Qumran gehen weithin von allzu vereinfachten Voraussetzungen aus, sowohl im Blick auf die Geschichte der synanogalen Gebetsordnung wie im Blick auf die pluralistische Situation im Judentum vor 70 n. Chr. Fast nie wurden die möglichen unterschiedlichen Funktionsebenen vom Tempel bis zum individuellen Privatgebet beachtet, auch bezüglich des Anlasses wurde nicht ausreichend differenziert und die Bedeutung der einzelnen Kultdienstgruppen (Priester, Leviten, Laien) kaum beachtet. Mindestens so schwer wiegt aber, daß so gut wie alle Untersuchungen sich mit thematischen Parallelen (Motiven) begnügten und die formgeschichtlichen Aspekte völlig außer acht ließen. Liturgie lebte aber nicht bloß von Anlässen und Themen, sie ist vor allem formalisiert — in festen Mustern — wirksam. Insofern erscheint es als höchst fragwürdig, aus einer psalmartigen Dichtung innerhalb von 11QPsa einzelne Zeilen herauszulösen und mit festgeformten Einzelgebeten oder Benediktionen zu vergleichen, die thematisch ähnliche Aussagen enthalten. Am deutlichsten ist die Verwirrung beim scheinbar einfachen, in Wirklichkeit doch äußerst komplizierten Komplex « Morgengebete ». Hier kann es sich bei den betreffenden Gebeten innerhalb eines ziemlich begrenzten Zeitraums vom Morgengrauen bis in den Vormittag hinein um völlig verschiedene Ebenen (Tempelkult, Gemeindegebet, Gebet des Einzelnen), Anlässe bzw. Stationen (vor Sonnenaufgang; zu und nach Sonnenaufgang; nach Tamidopfer-Vorbereitung vor der Opferdarbringung; zur Tamidopfer-Darbringung und im Anschluß daran; nach Abschluß des Morgenopfers) und Kultdienstgruppen (Priester, Leviten Laien) handeln. Solange der liturgische Ablauf am Tempel nicht im Detail bekannt ist, und das dürfte leider nie der Fall sein, besteht wenig Hoffnung, die Qumranzeugnisse dazu in die richtige Relation zu setzen und das Verhältnis der rabbinisch verwerteten Themen im Morgengebets-Komplex zu beiden tatsächlich zu bestimmen. Eine sorgfältige Überprüfung aller gegebener Daten unter Berücksichtigung der skizzierten Kriterien könnte aber doch noch einige Schritte voranbringen. Aufmerksamkeit verdient ein Umstand, der sich aus dem Vergleich der skizzierten Bestände ziemlich klar ergibt. In den Qumrantexten fehlen einerseits Laiengebete, die in etwa der pharisäisch-rabbinischen Schlichtheit entsprächen, es fehlen auch Belege für die bekannten publikumsbezogenen Leviten-Gesänge, aber es fehlen auch zentrale, exklusiv-priesterliturgische Komplexe wie die Qeduššah fast völlig. Die Jaḥad - Gemeinschaft, die ja selbst die Kultfunktion des Tempels vorübergehend zu erfüllen meinte, brauchte und hatte wohl auch kein Publikum, konsequenterweise fehlt auch der « aaronidische » Priestersegen — außer in einer anlaßspezifisch modifizierten Form. Die Jaḥad - Liturgie konzentrierte sich eben auf ihre Aufgabe und die dafür notwendigen Gebete, wobei die exklusivsten priesterlichen Bestandteile wohl nicht schriftlich niedergelegt wurden. Die Širot ʽolat haš-šabbat stellten offenbar einen Grenzfall dar, möglicherweise wegen ihres in mnemotechnischer Hinsicht schwierigen Charakters. 
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