Autobiographisches Schreiben und philosophische Selbstsorge: [Referate, die anläßlich des XXVII. Deutschen Romanistentags in München vom 8. bis 10. Oktober 2001 in der Sektion 13 gehalten wurden]

Selbstsorge konkretisiert sich als Philosophieren, Philosophieren ist in erster Hinsicht Selbstsorge - so jedenfalls vermittelt es der platonische Dialog "Alkibiades I", in dem das "Selbst selbst finden", mithin die epiméleia heautou, im philosophischen Dialog und als philosophis...

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Détails bibliographiques
Collectivité auteur: Romanistentag 27 2001, München (Autre)
Collaborateurs: Moog-Grünewald, Maria 1947- (Éditeur intellectuel)
Type de support: Imprimé Livre
Langue:Allemand
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Publié: Heidelberg Winter 2004
Dans: Neues Forum für allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft (22)
Année: 2004
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Collection/Revue:Neues Forum für allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft 22
Sujets / Chaînes de mots-clés standardisés:B Langues romanes / Littérature autobiographique / Connaissance de soi / Histoire 1330-1980
Sujets non-standardisés:B Autobiography Congresses
B Contribution <colloque> 2001 (München)
B Self (Philosophy) Congresses
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Description
Résumé:Selbstsorge konkretisiert sich als Philosophieren, Philosophieren ist in erster Hinsicht Selbstsorge - so jedenfalls vermittelt es der platonische Dialog "Alkibiades I", in dem das "Selbst selbst finden", mithin die epiméleia heautou, im philosophischen Dialog und als philosophischer Dialog statthat. Das Ziel: über die 'Sorge um das Selbst selbst' befähigt zu werden, für das 'Gemeinsame', die Polis, Sorge zu tragen. Mit der Prävalenz der hellenistischen Philosophie vor der klassischen, näherhin mit der Prävalenz der den Hellenismus prägenden philosophischen Konzepte der Skepsis, des Epikureismus und der Stoa in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten, versteht sich Selbstsorge nicht mehr so sehr als Philosophieren, vielmehr als Indienstnahme bestimmter Philosopheme in therapeutischer Absicht. Allerdings findet diese Art der Selbstsorge nicht (mehr) als offener philosophischer Dialog statt, sondern in der schriftlich fixierten Auseinandersetzung eines Ich mit (vorgegebenen) philosophischen Konzepten in der Absicht, dieses Ich 'reflexiv' zu stabilisieren resp. zu konstituieren. Das autobiographische Schreiben erweist sich mithin als genuiner Ort moderner Subjektkonstitution, die sich selbstreflexiv qua Schrift vollzieht. Der Verfolg der Genese sowie der historisch und systematisch differenten Ausprägungen 'autobiographischen' Schreibens kann daher zeigen, daß die Insistenz auf vermeintlichen Gattungsspezifika und ihren Varianten den Blick verstellt hat für das proprium 'autobiographischen' Schreibens: in der ästhetischen (Er)findung des Selbst (philosophische) Selbstsorge zu verwirklichen. Der interdisziplinär konzipierte Band präsentiert Paradigmen von der spätantiken Literatur bis in die Moderne, von Augustinus und Boethius über Dante, Petrarca, Bembo, Theresa von Avila, Thomas Browne und Michel de Montaigne zu Franz Kafka, Marcel Proust, Fernando Pessoa, Michel Leiris und Nathalie Sarraute
ISBN:3825315029