RT Book T1 Das Irrsal hilft: [ein Projekt der Jungen Akademie an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina] T2 Merve JF Merve A2 Kiesow, Rainer Maria 1963- A2 Agamben, Giorgio 1942- LA German PP Berlin PB Merve YR 2004 UL https://www.ixtheo.de/Record/387544801 AB Aus dem Leben und aus seinen Disziplinen wispert es: Das Irrsal hilft. Wie lange noch können wir unsere Ohren verstopfen, uns festbinden lassen und so tun, als ob ein Wissen ohne Abweichungen möglich wäre? Vor allem Michel Foucault hat daran erinnert: "Letztlich ist das Leben das, was zum Irr-tum fähig ist." Für Foucault war dies die Quintessenz aus den Studien zur Geschichte der Lebenswissenschaften, die Georges Canguilhem zu verdanken sind. Der Irrtum, das Irren, ist Canguilhem zufolge längst nicht nur ein kognitives Problem. Spätestens seitdem die Grundbegriffe von Biochemie und Genetik der Informationstheorie entliehen werden, handelt es sich um einen Sachver-halt, der tief in die Körper eingeschrieben ist, der ihre Bewegungen ermög-licht, aber auch begrenzt. Der Horizont des Bandes wird gebildet durch eine Kunst des Denkens, "die sich nicht mehr an einer auf Gewissheit und Erkenntnis bezogenen Wahrheit ausrichtet, sondern sich auf eine Beziehung zu einem in die Irre gehenden Sein einlässt" (Agamben). Zwischenhalte auf dem Weg dahin sind Irrsalslektü-ren von Hölderlin, Kleist, Lacan und Luhmann, von Godard und Fritz Lang SN 3883962007 K1 Aufsatzsammlung