Raum und soziale Gerechtigkeit: eine raumtheoretische Skizze der Voraussetzungen ihrer Relationierung

Ist es möglich Raumkategorien auf Fragen sozialer Gerechtigkeit anzuwenden? Und wenn ja, wie ist diese Applikation denkbar? Der vorliegende Artikel unter. nimmt eine erste Auslegeordnung in Hinsicht auf die Beantwortung dieser Fragen. Leitend ist dabei die Einsicht, dass eine Applikation nur möglich...

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Published in:Ethik und Gesellschaft
Main Author: Wüthrich, Matthias D. 1972- (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
Check availability: HBZ Gateway
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Fernleihe:Fernleihe für die Fachinformationsdienste
Published: Ketteler 2013
In: Ethik und Gesellschaft
Year: 2013, Issue: 1, Pages: 1-35
Online Access: Volltext (kostenfrei)
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Description
Summary:Ist es möglich Raumkategorien auf Fragen sozialer Gerechtigkeit anzuwenden? Und wenn ja, wie ist diese Applikation denkbar? Der vorliegende Artikel unter. nimmt eine erste Auslegeordnung in Hinsicht auf die Beantwortung dieser Fragen. Leitend ist dabei die Einsicht, dass eine Applikation nur möglich ist, wenn zunächst genau geklärt wird, was unter „Raum“ verstanden wird. Die Schwierigkeit der Thematik erfordert mehrere Klärungsgänge und Differenzierungen sowohl auf der Ebene des Raummodells als auch auf der Ebene der Raumbegriffe. Im Ergebnis zeigt sich: Erst wenn man Raum nach einem relationalen Modell konfiguriert und den Raumbegriff auf der Ebene eines hohen Komplexitätsgrades ansetzt, der auch interpersonale, soziale und kulturelle Determinanten in sich zu integrieren imstande ist, ist es weiterführend, Raum und soziale Gerechtigkeit aufeinander zu beziehen. Welchen analytischen Mehrwert bringt eine solche Applikation? Entsprechend der Komplexität der Raumauffassung liegt er auf verschiedenen Ebenen und ist unterschiedlich hoch anzusetzen. Er reicht von der Einsicht in die Machtförmigkeit bereits der Konzeptualisierung von Raum bis hin zur Sensibilisierung für konkrete spacing-Akte, also Akte der Anordnung von Gütern, Ressourcen.
Is it possible to apply categories of space to questions of social justice? And if so, how can such an application be devised? The present article undertakes to establish an initial interpretive outline to help answer these questions. This endeavor is guided by the insight that finding an application is impossible without first defining precisely how the term “space” is to be understood. The complexity of this subject matter requires several cycles of clarification and Differentiation both on the level of the spatial model and on the level of spatial concepts. These efforts result in the following conclusion: It is only productive to relate space and social justice to each other if space is configured according to a relational model and if the concept of space is developed to a level of complexity that is high enough to also integrate interpersonal, social and cultural determinants. What is the added analytical value of such an application? Commensurate to the complexity of the spatial concept, it can be identified at various levels and to varying degrees. It begins with the insight that even the mere conceptualization of space contains forms of power and ends with an enhanced awareness for concrete acts of spacing, i.e., acts of arranging goods, resources.
ISSN:2365-6565
Contains:Enthalten in: Ethik und Gesellschaft
Persistent identifiers:DOI: 10.18156/eug-1-2013-art-2