Religiosität/Spiritualität und psychische Gesundheit: Zentrale Ergebnisse einer Metaanalyse über Studien aus dem deutschsprachigen Raum = Religiosity/spirituality and mental health : Key findings of a meta-analysis about studies from the German language area

Zahlreiche Studien aus dem US-amerikanischen Bereich weisen insgesamt auf einen leicht positiven Zusammenhang zwischen Religiosität/Spiritualität (R/S) und psychischer Gesundheit hin. Wegen des stark differenten religiös-kulturellen Hintergrunds können diese Befunde aber nicht ohne Weiteres auf den...

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Subtitles:Religiosity/spirituality and mental health
Authors: Zwingmann, Christian 1963- (Author) ; Hodapp, Bastian 1979- (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
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Published: Walter De Gruyter GmbH [2017]
In: Spiritual care
Year: 2018, Volume: 7, Issue: 1, Pages: 69-80
Further subjects:B Spirituality
B Mental health
B Mental Health
B Religiosity
B Germany
B Meta-analysis
Online Access: Volltext (Verlag)
Volltext (doi)
Description
Summary:Zahlreiche Studien aus dem US-amerikanischen Bereich weisen insgesamt auf einen leicht positiven Zusammenhang zwischen Religiosität/Spiritualität (R/S) und psychischer Gesundheit hin. Wegen des stark differenten religiös-kulturellen Hintergrunds können diese Befunde aber nicht ohne Weiteres auf den deutschsprachigen Bereich übertragen werden. Die hier vorgestellte Metaanalyse nimmt erstmals eine quantitative Integration der bisher aus Deutschland, Österreich und der deutschsprachigen Schweiz vorliegenden einschlägigen empirischen Studien vor. Es wurden 67 unabhängige Primärstudien in die Metaanalyse aufgenommen (N = 119 575). Über alle diese Studien hinweg beträgt die gewichtete Durchschnittskorrelation zwischen R/S und psychischer Gesundheit .03 (95 %-Konfidenzintervall: [.01; .05]), was bedeutet, dass im deutschsprachigen Bereich stärkere R/S zwar signifikant, aber nur sehr schwach mit besserer psychischer Gesundheit verbunden ist. Dieses Ergebnis wird durch verschiedene Studien- und soziodemografische Merkmale nicht oder nur relativ geringfügig moderiert. Recht hohe Unterschiede ergeben sich allerdings, wenn verschiedene Arten von R/S-Maßen miteinander verglichen werden. Dabei zeigt sich, dass ein „negativer Umgang mit Religion oder Gott“ eine deutlich negative Korrelation von -.20 mit psychischer Gesundheit aufweist, während bei anderen R/S-Maßen ganz überwiegend leicht positive Zusammenhänge zu finden sind. Im Vergleich zu amerikanischen Metaanalysen ist der für den deutschsprachigen Bereich festgestellte Gesamteffekt niedriger, und die Zusammenhänge zwischen negativen R/S-Formen und psychischer Beeinträchtigung sind besonders stark ausgeprägt. In der Diskussion werden weitere Vergleiche mit bisherigen Forschungsbefunden vorgenommen und erste inhaltliche Erklärungen versucht.
Numerous US-American studies support a moderate positive relationship between religiosity/spirituality (R/S) and mental health. However, due to the very different religious-cultural background, these findings cannot directly be generalized to the German language area. The meta-analysis presented here integrates relevant studies so far conducted in Germany, Austria, and German-speaking Switzerland for the first time. We included 67 independent studies (N = 119 575). Across these studies, the weighted average correlation between R/S and mental health is .03 (95 % confidence interval: [.01; .05]), indicating that greater R/S is only very weakly albeit significantly associated with better mental health in the German language area. The results are not or only slightly moderated by study and sociodemographic characteristics. However, the results are substantially moderated by the type of R/S measure used in the studies: “Maladaptive dealing with religion and God” correlates -.20 with mental health, whereas all other measures of R/S predominantly exhibit small positive associations. In comparison to US-American meta-analyses, the average effect size based on studies from the German language area is lower and the associations between negative types of R/S and lower mental health are particularly strong. Further comparisons with prior results along with some conclusions are presented in the discussion section.
ISSN:2365-8185
Contains:Enthalten in: Spiritual care
Persistent identifiers:DOI: 10.1515/spircare-2017-0019