Urteil vom 23.09.2010: Kündigung des Angestellten einer katholischen Kirchengemeinde wegen Ehebruchs und Bigamie

Die Kündigung des Beschwerdeführers wegen Ehebruchs und Bigamie greift in sein Recht auf Achtung des "Privatlebens" i.?S. von Artikel 8 EMRK ein, ein umfassender Begriff, der einer erschöpfenden Definition nicht zugänglich ist. Dabei geht es um die Frage, ob Deutschland im Rahmen seiner po...

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Detalles Bibliográficos
Autor Corporativo: Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte (Autor)
Tipo de documento: Print Artículo
Lenguaje:Alemán
Verificar disponibilidad: HBZ Gateway
Journals Online & Print:
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Fernleihe:Fernleihe für die Fachinformationsdienste
Publicado: Beck 2011
En: Neue Zeitschrift für Arbeitsrecht <München>
Año: 2011, Volumen: 28, Páginas: 279
Clasificaciones IxTheo:SB Derecho canónico
Otras palabras clave:B Movimiento juvenil católico Codex iuris canonici 1983. can. 1056
B Loyalitätsobliegenheit
B Derecho
B Adulterio
B Derecho del funcionalismo eclesiástico
B Derecho laboral eclesiástico
B Movimiento juvenil católico Codex iuris canonici 1983. can. 1085
B Jurisprudencia
B Movimiento juvenil católico Codex iuris canonici 1983. can. 1141
B Demisión
B Movimiento juvenil católico Codex iuris canonici 1983. can. 1055
Descripción
Sumario:Die Kündigung des Beschwerdeführers wegen Ehebruchs und Bigamie greift in sein Recht auf Achtung des "Privatlebens" i.?S. von Artikel 8 EMRK ein, ein umfassender Begriff, der einer erschöpfenden Definition nicht zugänglich ist. Dabei geht es um die Frage, ob Deutschland im Rahmen seiner positiven Pflichten aus Artikel 8 EMRK verpflichtet war, dem Beschwerdeführer dieses Recht der katholischen Kirchengemeinde gegenüber zu garantieren. In dem Zusammenhang kommt es entscheidend darauf an, ob die deutschen Gerichte das Interesse der katholischen Kirchengemeinde auf Schutz ihrer Glaubwürdigkeit und die Interessen des Beschwerdeführers zu einem fairen Ausgleich gebracht haben. Für die katholische Kirche ist die eheliche Treue ein zentrales Gebot ihrer Glaubens- und Sittenlehre, Ehebruch eine schwere sittliche Verfehlung. Nach Auffassung der deutschen Gerichte widersprechen diese Vorgaben der Kirche nicht der Rechtsordnung. Zu ihr gehören aber auch die Grund- und Freiheitsrechte der Konvention, darunter das Recht des Artikel 8 EMRK. Mit Unterzeichnung seines Arbeitsvertrags hat der Beschwerdeführer der Kirche gegenüber aus freien Stücken Loyalitätspflichten übernommen, die seine Rechte nach Art. EMRK Artikel 8 EMRK bis zu einem gewissen Grad eingeschränkt haben. Das ist grundsätzlich zulässig. Allerdings hatte der Beschwerdeführer nicht versprochen, im Fall einer Trennung oder Scheidung von seiner Ehefrau bis an das Ende seiner Tage enthaltsam zu leben
ISSN:0943-7525
Obras secundarias:Enthalten in: Neue Zeitschrift für Arbeitsrecht