Walter Burleys Letzter Kommentar zu Aristoteles, De Interpretatione, Kap. 14 (nebst corrigenda zu verwandten Texten Burleys)

Dem letzten Kapitel von De interpretatione liegt die Annahme zugrunde, unter den Aussagen, die mit einer vorgegebenen anderen Aussage nicht vereinbar sind, gebe es genau eine, die in einem ausgezeichneten Sinne entgegengesetzt zur Vorgabe sei. Dieses besondere Verhältnis nennt Aristoteles “Kontrarie...

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Detalhes bibliográficos
Autor principal: Perger, Mischa von 1961- (Author)
Tipo de documento: Recurso Electrónico Artigo
Idioma:Alemão
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Publicado em: Cambridge University Press 2004
Em: Traditio
Ano: 2004, Volume: 59, Páginas: 317-337
Acesso em linha: Volltext (JSTOR)
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Descrição
Resumo:Dem letzten Kapitel von De interpretatione liegt die Annahme zugrunde, unter den Aussagen, die mit einer vorgegebenen anderen Aussage nicht vereinbar sind, gebe es genau eine, die in einem ausgezeichneten Sinne entgegengesetzt zur Vorgabe sei. Dieses besondere Verhältnis nennt Aristoteles “Kontrarietät,” und das Kapitel ist der Frage gewidmet, welche Form jene Aussage habe, die zu der vorgegebenen “konträr” sei. Ist etwa ein positiver All-Satz vorgegeben, bietet es sich an, die dazu konträre Aussage mittels des negativen Allquantors zu erzielen (“Jeder Mensch ist gerecht” — “Kein Mensch ist gerecht”), oder aber durch ein entgegengesetztes Prädikat (“Jeder Mensch ist gerecht” — “Jeder Mensch ist nicht-gerecht / ungerecht”). Ist ein singulärer Satz vorgegeben, könnte man versucht sein, die dazu konträre Aussage durch einfache Negation der Kopula oder des prädikatbildenden Verbs zu bilden (“Kallias ist gerecht” — “Kallias ist nicht gerecht,” “Kallias läuft” — “Kallias läuft nicht”), oder wiederum durch ein entgegengesetztes Prädikat. Aristoteles versucht zu zeigen, daß die vollständige Verneinung des Prädikats für das Subjekt (also die universelle bzw. die einfache Negation der Aussage), und nicht der zum Prädikat konträre oder sonstwie entgegengesetzte Ausdruck, die konträre Aussage hervorbringt. Die Problematik des Unterfangens rührt daher, daß Aristoteles vorweg keine Definition und keine Kriterien der Kontrarietät angibt, denen die “konträr” zu einer bestimmten anderen stehende Aussage genügen müßte.
ISSN:2166-5508
Obras secundárias:Enthalten in: Traditio
Persistent identifiers:DOI: 10.1017/S0362152900002580