Sprache, Sprechen, Schweigen im Alten Testament

Das Alte Testament ist ein sprachlich verfasstes und ein als geschriebener Text überliefertes Zeugnis des Glaubens aus alttestamentlicher Zeit. Es traut der Sprache als »Gefäß« der Weitergabe die Übermittlung seiner erfahrenen Inhalte zu. Darin drückt sich eine ungemeine Hochschätzung der Sprache au...

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Bibliographic Details
Published in:Berliner theologische Zeitschrift
Main Author: Wagner, Andreas 1963- (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
Check availability: HBZ Gateway
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Fernleihe:Fernleihe für die Fachinformationsdienste
Published: De Gruyter 2022
In: Berliner theologische Zeitschrift
Year: 2022, Volume: 39, Issue: 1, Pages: 111-138
Online Access: Volltext (lizenzpflichtig)
Volltext (lizenzpflichtig)
Description
Summary:Das Alte Testament ist ein sprachlich verfasstes und ein als geschriebener Text überliefertes Zeugnis des Glaubens aus alttestamentlicher Zeit. Es traut der Sprache als »Gefäß« der Weitergabe die Übermittlung seiner erfahrenen Inhalte zu. Darin drückt sich eine ungemeine Hochschätzung der Sprache aus. In den alttestamentlichen Texten selbst ist die Reflexion auf »Sprache« selten explizit ausgeformt. Vor allem treten hier Texte aus dem Pentateuch (Gen 2,4b ff.; 11,1-9) und der Weisheit hervor. In der Prophetie steht die Sprache und das Wort Gottes im Vordergrund. Von diesen Partien ausgehend wird hier nach der Rolle der Sprache für den Menschen und für Gott gefragt (homo loquens, deus loquens), nach dem Unterschied göttlichen und menschlichen Sprechens, nach dem Verhältnis und den Möglichkeiten von Sprechen und Schweigen. Am Ende ist der Zusammenhang von Sprachfähigkeit und Anthropologie zu erörtern, in dessen Horizont die Fragen von Spracherwerb und Sprachverlust liegen.
The Old Testament is a testimony of faith from Old Testament times which was composed using language and transmitted as a written text. It trusts language to serve as a »vessel« for the transmission of its experience-based contents. This expresses an immense esteem for language. In Old Testament texts themselves, reflections on »language« are rarely explicit, most prominently in passages in the Pentateuch (Gen 2:4b ff.; 11:1-9) and in the Wisdom Books. In the Prophets, the language and the word of God are in the foreground. Starting from these passages, this paper asks about the role of language for humans and for God (homo loquens, deus loquens), about the difference between divine and human speech, about the relation and the possibilities of speech and silence. At the end, the connection between language ability and anthropology is discussed since the questions of language acquisition and language loss lie within its horizon.
ISSN:2699-3414
Contains:Enthalten in: Berliner theologische Zeitschrift
Persistent identifiers:DOI: 10.1515/bthz-2022-0008