Niederschwellig, flexibel, digital - Seelsorge auf Instagram

Seelsorge wird schon seit den 1990er Jahren digital per Mail oder Chat angeboten. Seit einigen Jahren gibt es vermehrt auch Seelsorge auf Instagram. Um erste Einblicke zu erhalten, wurde ein Fragebogen entwickelt, der von drei auf Instagram seelsorglich aktiven Pfarrpersonen ausgefüllt und mittels q...

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Bibliographic Details
Subtitles:"Digitalisierte Spiritual Care und Seelsorge"
Main Author: Lindena, Insa Maren (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
Check availability: HBZ Gateway
Journals Online & Print:
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Fernleihe:Fernleihe für die Fachinformationsdienste
Published: Walter De Gruyter GmbH 2023
In: Spiritual care
Year: 2023, Volume: 12, Issue: 2, Pages: 135-142
Online Access: Volltext (lizenzpflichtig)
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Description
Summary:Seelsorge wird schon seit den 1990er Jahren digital per Mail oder Chat angeboten. Seit einigen Jahren gibt es vermehrt auch Seelsorge auf Instagram. Um erste Einblicke zu erhalten, wurde ein Fragebogen entwickelt, der von drei auf Instagram seelsorglich aktiven Pfarrpersonen ausgefüllt und mittels qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet wurde. Die Ergebnisse vermitteln einen Eindruck, wie Seelsorge auf Instagram umgesetzt werden kann und welche Chancen und Herausforderungen dabei entstehen. Sie zeigen, dass die Selbstpräsentation als Pfarrperson sowie die angesprochenen Themen (z.B. Krankheit, Sterben, Beziehungsprobleme, Glaubensfragen) in Posts und Stories Anknüpfungspunkte zur Seelsorge auf Instagram bieten, die v.a. in den Privatnachrichten stattfindet. Die Chance der Instagram-Seelsorge liegt in ihrer Niederschwelligkeit sowie der zeitlichen und örtlichen Flexibilität, die besonders für weibliche, jüngere Personen im Alter von ca. 18 bis 45 Jahren attraktiv sind. Das unvorhersehbare Arbeitsaufkommen und der damit verbundene hohe Zeitaufwand werden wiederum als herausfordernd beschrieben. Auch die Wahrung des Seelsorgegeheimnisses wird aufgrund der Datenschutzprobleme als schwierig wahrgenommen. Doch ein Rückzug aus der Social-Media-Seelsorge scheint trotz der datenschutzrechtlichen Herausforderungen nicht angemessen. Vielmehr besteht die Notwendigkeit, neue Regelungen und technische Möglichkeiten zu entwickeln, um verantwortungsvolle und rechtlich abgesicherte Seelsorge auf Instagram weiterhin zu gewährleisten.
Since the 1990s spiritual care has been available online by mail/chat. In recent years, it has also been increasingly offered on Instagram. To gain preliminary insights into its current use, a questionnaire was developed. It was completed by three pastors active in spiritual care on Instagram and evaluated using qualitative content analysis. This afforded an impression of how spiritual care can be undertaken on Instagram and elucidated its potential benefits and challenges. The results show that pastoral online self-presentation offers a significant point of contact for spiritual care alongside the topics they addressed (e.g., illness, dying, relationship problems, faith related questions) in posts and stories. This primarily takes place in private messages. Particularly attractive to younger female people aged between 18 and 45, its flexibility in terms of time and location contributes to its low-threshold nature. For pastors however, the unpredictable workload and the large time commitment are challenging. Furthermore, they apprehend difficulty maintaining pastoral confidentiality because of privacy issues. Retreating from social media does not seem fitting despite the data protection challenges. Rather, the promise of responsible and legally protected spiritual care on Instagram requires new regulations and technical options.
ISSN:2365-8185
Contains:Enthalten in: Spiritual care
Persistent identifiers:DOI: 10.1515/spircare-2022-0065