Zur Repräsentation von Kindern in der Literatur des biblischen Israels und seiner Nachbarn

Die Forschung zur Geschichte der Kindheit und die damit verbundenen Vorstellungen sind lange davon ausgegangen, dass die Kindheit als eine eigene Lebensphase mit einem eigenen Wert erst mit der Neuzeit als Konzept in Betracht gezogen worden ist. Dabei wurde postuliert, dass Kinder und Kindheit in de...

Full description

Saved in:  
Bibliographic Details
Main Author: Kunz-Lübcke, Andreas 1964- (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
Check availability: HBZ Gateway
Journals Online & Print:
Drawer...
Fernleihe:Fernleihe für die Fachinformationsdienste
Published: De Gruyter 2023
In: Berliner theologische Zeitschrift
Year: 2023, Volume: 40, Issue: 1, Pages: 11-36
Online Access: Volltext (lizenzpflichtig)
Volltext (lizenzpflichtig)
Description
Summary:Die Forschung zur Geschichte der Kindheit und die damit verbundenen Vorstellungen sind lange davon ausgegangen, dass die Kindheit als eine eigene Lebensphase mit einem eigenen Wert erst mit der Neuzeit als Konzept in Betracht gezogen worden ist. Dabei wurde postuliert, dass Kinder und Kindheit in den antiken Kulturen eben nicht als solche beziehungsweise als eine eigene Kategorie wahrgenommen worden sind. Mit diesem Beitrag soll aufgezeigt werden, dass Kinder und Kindheit in der Hebräischen Bibel (mit einigen Seitenblicken in die Kultur Ägyptens) sehr wohl als solche wahrgenommen worden sind. In einem wesentlichen Aspekt allerdings scheidet sich die Vorstellung von Kindheit in den Darstellungswelten der Hebräischen Bibel von der modernen Sichtweise: Kinder blieben zeitlebens die unvollkommenen Kinder ihrer Eltern, wobei sich dieses Gefälle von Generation zu Generation fortschrieb.
Research on the history of childhood and the ideas associated with it has long assumed that childhood as a distinct phase of life with its own value was not considered as a concept until the modern era. In doing so, it has been postulated that children and childhood were precisely not perceived as such or as a distinct category in ancient cultures. The purpose of this paper is to show that children and childhood were indeed perceived as such in the Hebrew Bible (with some side glances into the culture of Egypt). In one essential aspect, however, the conception of childhood in the representational worlds of the Hebrew Bible differs from the modern view: Children remained the imperfect children of their parents throughout their lives, with this disparity continuing from generation to generation.
ISSN:2699-3414
Contains:Enthalten in: Berliner theologische Zeitschrift
Persistent identifiers:DOI: 10.1515/bthz-2023-0003