Heilt die Zeit nicht alle Wunden? Überlegungen zur Verjährungsproblematik im kanonischen Ehe- und Eheprozessrecht

Der Beitrag geht der Frage nach, welche Rolle der Verj ährungsgedanke im Ehe- und Eheprozessrecht der römisch-katholischen Kirche spielt. Dazu werden zunächst materielle Normen des geltenden Eherechts und daran anschließend eheprozessrechtliche Bestimmungen analysiert und auf ihre theologischen sowi...

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Bibliographic Details
Main Author: Rieger, Rafael M. (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
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Fernleihe:Fernleihe für die Fachinformationsdienste
Published: Lang 2022
In: De processibus matrimonialibus
Year: 2022, Volume: 29, Pages: 77-91
Further subjects:B / unread
Online Access: Volltext (kostenfrei)
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Description
Summary:Der Beitrag geht der Frage nach, welche Rolle der Verj ährungsgedanke im Ehe- und Eheprozessrecht der römisch-katholischen Kirche spielt. Dazu werden zunächst materielle Normen des geltenden Eherechts und daran anschließend eheprozessrechtliche Bestimmungen analysiert und auf ihre theologischen sowie rechtsdogmatischen Grundlagen hin beleuchtet. Es zeigt sich, dass sowohl das materielle Eherecht als auch das Eheprozessrecht jeweils von einem unaufhebbaren Spannungsfeld geprägt sind. Des Weiteren sind die Einzelnormen im Ehe- und Eheprozessrecht unterschiedlichen verjährungsrechtlichen "Rhizomen" zuzuordnen. Daher kann es in diesen beiden Rechtsbereichen keinen einheitlichen Umgang mit dem Zeitfaktor geben. Während die Verjährung des Ehebandes und die Ersitzung einer neuen Ehe prinzipiell ausscheiden, könnten etwa im kirchlichen Arbeitsrecht durchaus Verjährungstatbestände zur differenzierten Bewertung der Situation von wiederverheiratet Geschiedenen etabliert werden. Hier sind die zuständigen Gesetzgeber in ihrer Gestaltungsverantwortung gefordert.
Contains:Enthalten in: De processibus matrimonialibus
Persistent identifiers:DOI: 10.22602/IQ.9783745870725