Ambiguitätstoleranz – eine Dimension religionspädagogischer Hermeneutik?

In dem Artikel wird die in letzter Zeit vermehrt diskutierte Kategorie der "Ambiguitätstoleranz" als ein wichtiger Aspekt der Theorie und Praxis des religiösen Lernens erläutert. Dabei wird zunächst gezeigt, dass die Theorie des religiösen Lernens eine Form von Hermeneutik ist: Es geht dab...

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Bibliographic Details
Main Author: Meyer-Blanck, Michael 1954- (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
Check availability: HBZ Gateway
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Fernleihe:Fernleihe für die Fachinformationsdienste
Published: ˜deœ Gruyter 2022
In: Zeitschrift für Pädagogik und Theologie
Year: 2022, Volume: 74, Issue: 2, Pages: 172-183
Standardized Subjects / Keyword chains:B Ambiguity tolerance–intolerance / Religious development / Hermeneutics / Pedagogics
IxTheo Classification:RF Christian education; catechetics
VA Philosophy
Further subjects:B Selbstverstehen
B religiöse Entwicklung
B Tolerance
B Religious Development
B Faith
B Hermeneutics
B Self-Understanding
B Ambiguity
Online Access: Volltext (lizenzpflichtig)
Volltext (lizenzpflichtig)
Description
Summary:In dem Artikel wird die in letzter Zeit vermehrt diskutierte Kategorie der "Ambiguitätstoleranz" als ein wichtiger Aspekt der Theorie und Praxis des religiösen Lernens erläutert. Dabei wird zunächst gezeigt, dass die Theorie des religiösen Lernens eine Form von Hermeneutik ist: Es geht dabei um das Verstehen des Selbst, um das Verstehen von Religion und das Verstehen religiöser Bildung und Entwicklung. Die religionsbezogene Hermeneutik wird religiöse Gegenstände und Menschen als grundsätzlich mehrdeutig ("ambiguitär") zeigen und so zu Toleranz gegenüber der Vielfalt und inneren Mehrdeutigkeit des Religiösen befähigen. Die Mehrdeutigkeit bezieht sich dabei auch auf den Kern des eigenen Glaubens, im Falle des Christentums auf die Aussagen über Gott, den Vater Jesu Christi und die Auferstehung der Toten.
In this article the category "tolerance of ambiguity" ("Ambiguitätstoleranz") is explained and discussed as an important aspect of religious learning in theory and practice. To show, this the article argues that the theory of religious learning is a form of hermeneutics which includes the understanding of self, of religion, and of religious development. Religious hermeneutics identify religious topics and people as fundamentally ambiguous. In this way, religious hermeneutics enable tolerance towards religious pluralism and ambiguity. This ambiguity can also be found at the very center of Christian faith in the statements about God, the Father of Jesus Christ, and the resurrection of the dead.
ISSN:2366-7796
Contains:Enthalten in: Zeitschrift für Pädagogik und Theologie
Persistent identifiers:DOI: 10.1515/zpt-2022-0020